Unternehmer sind keine Melkkuh
„Ich halte es nicht für geschickt, in dieser Art und Weise Forderungen an die Wirtschaft zu stellen. Wir, als Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, diskutieren so z.B. bei einem anderen wichtigen Thema, der Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit in Remscheid, mit der Stadt darüber, wie wir das Problem auch in unserer Region gemeinsam mit Kommune, JobCenter und der Wirtschaft etwas lindern können. Es hätte uns gefreut, wenn sich der Dezernent in diesem Sinne persönlich an die MIT und andere Organisationen mit der Bitte gewandt hätte, ob man nicht bei Gelegenheit über das Thema Finanzierung des Spitzensports in Remscheid sprechen könne. Dass die Unterstützung des Breitensports wichtig und sinnvoll ist, liegt auf der Hand. Integration gelingt über Sport. Leistungsbereitschaft und Fairness werden über Vereinssport vermittelt. Warum und welche Einzelförderung im Spitzensport sinnvoll ist, sollte der Sportdezernent näher begründen – am besten im Gespräch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern. Vielleicht könnte die Stadt hier zu einer ‚Geber- und Spendenkonferenz‘ einladen, Konzepte und Ideen präsentieren bzw. durch Vereine präsentieren lassen und die eingeladenen Unternehmen so um konkrete Hilfe und finanzielle Unterstützung bitten - offen und transparent. Außerdem gebe ich zu bedenken: Die Remscheider Wirtschaft ist keine Melkkuh. Ihre finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt. Hier stellt sich die Frage, ob die Stadt Remscheid ihren Unternehmen genügend finanziellen Spielraum lässt. Unsere Unternehmen tragen schon jetzt eine hohe Steuerlast über die Gewerbesteuer und die Grundsteuer B. Die Rahmenbedingungen hierfür werden von der Stadtspitze und der Ratsmehrheit gesetzt. In den letzten Jahren – das gehört auch zur Wahrheit – haben mehrere Parteien diesen Kurs an verantwortlicher Stelle immer mitgetragen. Dies wäre ein Punkt, den die Unternehmer in ein Gespräch mit dem Sportdezernenten sicher auch mit einbringen würden“, so Lampe abschließend.