MIT-Vorsitzender Alexander Lampe fordert Neustart bei den Themen Wirtschaftsförderung und Gewerbegebiete

„Die vergangenen Monate waren vor allem davon geprägt, wie wir am besten mit der derzeitigen Pandemie klarkommen. Das ist verständlich. Der Sommer und Herbst waren geprägt vom Kommunalwahlkampf. Auch das ist verständlich. Jetzt wird es aber wieder Zeit, dass wir die Ärmel hochkrempeln und zwei Dinge in den Blick nehmen, die für Remscheids Zukunft als Wirtschaftsstandort – und damit letztlich auch als guter Ort zum Leben und Wohnen – entscheidend sind.
 Wir brauchen frische Ideen und einen Neustart bei den Themen Wirtschaftsförderung und Gewerbegebiete“, sagt der Vorsitzender der Remscheider Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Alexander Lampe.

 

Lampe weist darauf hin, dass gegen das geplante Gewerbegebiet Gleisdreieck „aus Sicht des gesetzlichen Artenschutzes keine zulassungshemmenden und zulassungsversagenden Hindernisse“ bestehen. Dies geht aus einer Mitteilungsvorlage (Drucksache 16/0271) der Verwaltung hervor, die am 16.12.2020 in der Bezirksvertretung Lennep beraten wird.

 

„Es ist richtig, dass wir nicht mit der Brechstange vorgehen, sondern auf der Basis von Gutachten Entscheidungen gefällt werden. Doch es darf nicht nur geprüft, es muss auch entschieden und gehandelt werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen von Corona haben wir in Remscheid beim Thema Gewerbegebiete nun eindeutig mehr Druck auf dem Kessel. Unsere Unternehmen finden in Remscheid schon lange keine Flächen mehr für Erweiterungen und Neuansiedlungen. Daher haben schon zahlreiche Firmen Remscheid den Rücken gekehrt. Damit muss Schluss sein. Aus Sicht der MIT Remscheid sollte die Stadt so zeitnah wie mögliche ALLE verfügbaren Gewerbeflächen in Remscheid sinnvoll entwickeln. Der Beginn einer neuen Wahlperiode kann auch die Chance sein, den Hebel umzulegen. Hier brauchen wir ganz klar frisches Denken und den Bruch mit alten, eingefahrenen Denkmustern“, so Lampe.

 

„Der Oberbürgermeister ist im Herbst mit einer beeindruckenden Mehrheit wieder ins Amt gewählt worden. Ich würde es begrüßen, wenn es ihm gelänge, eine ganz große Koalition der demokratischen Parteien für mehr Gewerbeflächen in unserer Stadt zu schmieden. Die MIT Remscheid würde sich aktiv an einer solchen neu zu schmiedenden ‚großen Koalition der demokratischen Parteien‘ beteiligen, da wir nicht vom Spielfeldrand kommentieren, sondern aktiv mitmachen wollen,“ so der MIT-Vorsitzende. „Wir dürfen auch nicht mehr nur von unserem Nimbus als alte Industriestadt zehren, sondern sollten durch eine klug aufgestellte Wirtschaftsförderung neue Technologien und Start Ups in die Stadt holen. Der Journalist Gabor Steingart schreibt in seinem aktuellen Buch ‚Die unbequeme Wahrheit‘ davon, dass die technologische Revolution die ‚alten industriellen Eliten‘ enteigne und ihre ‚Fürstentümer‘ schleife. Wenn wir mal diese etwas bombastische Sprache weglassen, dann heißt das: Wir müssen schneller im Denken werden und dürfen uns nicht darauf verlassen, dass die ‚Seestadt auf dem Berge‘ allein mit ihren traditionellen Industrien gut durch die Stürme der Zukunft kommt“, betont Lampe.

 

„Die nunmehr durch Gerichtsentscheidungen wieder ziemlich offene DOC-Frage muss uns ein zusätzlicher Ansporn sein, keine Zeit mehr zu verlieren. Die MIT steht weiterhin voll und ganz hinter dem DOC. Wir setzen darauf, dass der Investor nicht die Geduld verliert. Aber was ist, wenn sich die Entscheidung sehr lange nach hinten verzögert oder sich – kaum vorstellbar – die Pläne – aus welchen Gründen auch immer – zerschlagen? Kurzum: Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass das DOC uns zusätzliche Einnahmen und Arbeitsplätze bescheren könnte – wir müssen alles dafür tun, dass wir durch neue Gewerbegebiete und eine aktive Wirtschaftsförderung für Zukunftstechnologien selbst aktiv an einer guten Zukunft bauen“, meint der MIT-Vorsitzende.